Welche Auswirkungen hat die Berliner Mietpreisbremse auf andere Städte / Bundesländer

 

Die Auswirkungen der Berliner Mietpreisbremse

Die Berliner Mietpreisbremse sollte zunächst für Ruhe und Ordnung auf dem Berliner Wohnungsmarkt sorgen und vor allem den immer weiter ansteigenden Mieten entgegenwirken. Obwohl die Erfolge in vielen Bereichen eher überschaubar blieben, blicken andere Bundesländer neidisch in die Bundeshauptstadt.

Mietpreisbremse und Mietendeckel

Das Land Berlin hat neben der Mietpreisbremse auch einen sogenannten Mietendeckel beschlossen. In diesem Zusammenhang können Mieten im Einzelfall sogar rückwirkend gesenkt werden. Doch längst ist noch nicht alles in trockenen Tüchern. Der Mietendeckel geht auf eine Gesetzesinitiative des Berliner Senats bestehend aus SPD, Grünen und Linken zurück. Die Opposition im Berliner Abgeordnetenhaus(insbesondere CDU und FDP) stehen dem Vorhaben äußerst kritisch gegenüber und erwägen eine Klage zu erheben. Der Mietendeckel hat Strahlungskraft weit über die Grenzen der Stadt Berlin hinaus. Auch Hamburg und Bremen planen, ähnliche Gesetze auf den Weg zu bringen.

Rückgang von Investitionen

Mietpreisbremsen und Mietendeckel sorgen vor allem in den großen Städten des Landes für Unsicherheit bei potenziellen Investoren. Dies führte vornehmlich in Berlin schon zu einem Rückgang von Bautätigkeiten und Absagen von Projekten, da die Investoren schwindende Einnahmen und Verluste befürchteten. Auch in Hamburg oder Bremen ist die Lage kritisch. Viele Projekte stehen auf der Kippe, da man als Investor einfach nicht wissen kann, wie sich die Lage in den nächsten Jahren entwickeln wird. Die bedeutet, wenn man sein Haus schätzen lässt, niemand ganz genau sagen kann, was es tatsächlich in nächster Zeit wert sein wird.

Bauprojekte müssen jedoch langfristig zu ausreichenden Einnahmen führen. Neben der Mietpreisbremse klagen viele Investoren und Bauherren über immer mehr Vorgaben durch den Staat. Neue Bestimmungen bezüglich des Brandschutzes, der energetischen Sanierung und der Planverfahren im Allgemeinen verzögern Bauprojekte und sorgen somit nicht unbedingt für eine schnelle Schaffung von Wohnraum. Eine Vielzahl von Immobilienfirmen investiert aus diesem Grund lieber in anderen europäischen Ländern.

In Hamburg ist die Einführung eines Mietendeckels längst nicht sicher

Auch in der Freien und Hansestadt Hamburg blickte man lange Zeit neidisch auf die Vorhaben aus Berlin. Doch es regt sich auch Widerstand und Zweifel, insbesondere bei der Hamburger SPD. Man möchte Investoren in keinem Fall abschrecken und zudem eine ausreichende Modernisierung bestehender und zukünftiger Wohngebäude problemlos ermöglichen.

Unterschiedliche Situationen in den einzelnen Bundesländern

Vergleicht man Berlin mit dünn besiedelten Bundesländern, wie zum Beispiel Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen-Anhalt, ergeben sich völlig unterschiedliche Situationen. Während dessen in Berlin bezahlbarer Wohnraum knapp und begehrt ist, findet man in einigen Regionen Mecklenburgs kaum Mieter für eine Wohnung. Die Berliner Mietpreisbremse wäre für bestimmte Bundesländer demnach völlig ungeeignet.

Auswirkungen der Mietpreisbremse auf die Berliner Politik

Die Berliner SPD steckt seit Jahren in der Krise und droht bei der nächsten Abgeordnetenhauswahl im Herbst 2021 ihre Macht zu verlieren. Von der Mietpreisbremse und den damit verbundenen Entwicklungen profitieren aktuell primär die Berliner Grünen. Es bleibt demnach äußerst spannend, wie sich die Berliner Mietpreisbremse in Zukunft auf die Politik auswirkt.